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Elliott-Wellen-Theorie: Anlagestrategien

Die Theorie der Elliott-Wellen hat der Amerikaner Ralph Elliott in den 1930er Jahren des entwickelt. Elliott befasste sich seit längerem schon mit der Dow-Theorie, die von Charles Dow entwickelt wurde. Die Dow-Theorie ist eine der ersten charttechnischen Ansätze. Der Dow Jones Industrial Average geht auf den Dow-Ansatz zurück. Dow und auch Elliott erkannten, dass Chartmuster sich immer wieder wiederholten. Diese Grundlage nutzten beide für ihre Handelsentscheidungen. Elliott untersuchte über einen langen Zeitraum vor allem den Dow Jones. Er erkannte, dass sich die Preisschwankungen und Kursmuster bei breiten Indices innerhalb von wenigen Tagen verblüffend mit den Verläufen über Monate oder Jahre hinweg ähnelten. Außerdem entdeckte er die zyklischen Wellenmustern in den Kursverläufen.


Die Elliott-Wellen-Theorie basiert auch auf der Chaos-Theorie.

Die Grundidee der charttechnischen Prognose wird heute noch durch gewonnene Erkenntnisse aus der Chaosforschung gestützt. Neben etlichen Veröffentlichungen, erschienen auch Bücher, die sich mit den Elliott-Wellen und deren Grundgedanken beschäftigen.

Elliott selbst veröffentlichte seine Untersuchungen selbst im Jahr 1938. Das Buch erschien unter dem Titel: „The Waves Principle“. Als eine der wichtigsten und grundlegendsten Informationen nennt Elliott das Phänomen, dass Kurse Nachrichten machen. Die Marktteilnehmer suchen sich also erst im Nachhinein die Nachrichten heraus, die zu den Kursen passen. Das ist auch noch heute bei großen Wirtschaftsnachrichten zu beobachten. Kursrutsche werden durch vorhandene Nachrichten begründet. Nachrichten machen also umgekehrt keine Kurse im ursächlichen Sinne. Dieser Umkehrschluss wird dadurch widerlegt, dass schlechte Nachrichten zu fallenden Kursen führen und Gute zu steigenden. André Kostolany, ein Börsen- und Finanzmarktexperte war der Überzeugung: “Kurz- bis mittelfristig macht die Psychologie 90 Prozent an der Börse aus! Langfristig spielen dann die fundamentalen Gründe eine größere Rolle.” Nach diesem Grundsatz agiert auch Warren Buffett, einer der erfolgreichsten Investoren der Welt.


Die Psychologie und deren Einfluss bestimmen den Markt zu jeder Zeit.

Elliott ging sogar noch ein Stück und stellte die Psychologie in den Mittelpunkt der Marktbewegungen. Die fundamentalen Daten, die börsentäglich über die Anzeigetafeln laufen, sind nicht der Auslöser von Verhaltensänderungen bei den Investoren und Anlegern sondern vielmehr die Folgen eines bereits veränderten Verhaltens, der auf die Psychologie der Menschen zurückzuführen ist. Zugegeben, eine fast schon provokative These in Zeiten, in denen wir täglich mit einer Nachrichtenflut konfrontiert werden. Andererseits sind die Wellen, die Elliott nennt bis heute zutreffend und werden immer wieder an einzelnen Beispielen sichtbar. Interessant ist, dass die Wellen zeitgleich mit wichtigen Nachrichten verlaufen.


Mal ist es der vermeintliche Einfluss des zu niedrigen Ölpreises, mal die außerplanmäßige Zinsanhebung der FED und ein anderes Mal die schlechten Vorgaben vom asiatischen Markt, die beispielsweise den S&P 500 in die Knie zwingen. Begründungen gibt es für jede Kursbewegung, wenn man lang genug danach sucht. Entscheidend ist für einen Anleger daher nicht die Nachrichtenflut. Denn irgendeinen Grund finden Redakteure mit Sicherheit immer, der die Entwicklungen begründet, oder nachvollziehbar macht.


Wesentliche Weiterentwicklung der Elliott-Wellen-Theorie.

Leider starb Elliott und konnte deshalb seine Theorien nicht noch länger weiterentwickeln. Andere beschäftigten sich jedoch mit seinen Theorien und versuchten diese zu verbessern. So veröffentlichte einer seiner „Schüler“ 1978 das Buch „Elliott Wave Principle“. Also das Elliott-Wellen-Prinzip. Prechter, der Autor des Buches erlangte in den 80er Jahren den Status eines Investment-Gurus. Unter anderem deswegen, weil er den Crash von 1987 ziemlich genau prognostizierte. Dieser Status schmolz jedoch wieder beträchtlich, nachdem er in den 90er Jahren während der haussierenden Aktienmärkte immer wieder von einem erneut bevorstehenden Crash sprach. Im Nachhinein war die Crash-Warnung wohl verfrüht, es kam aber einige Jahre später zu einem riesigen Crash auf dem „Neuen Markt“, der Milliarden vernichtete.


Grundmuster

Das Grundkonstrukt von Elliotts aufgestellter Theorie ist der Trendverlauf in fünf Impulsen. In Baisse-Phasen läuft dieser natürlich entsprechend in die entgegengesetzte Richtung. Diese Wellenstruktur ist leicht auszumachen. Welle 3, auch als Hauptantriebswelle eines jeden Wellenzyklus bezeichnet, sollte sich in einem klassischen Impuls immer als längste Welle profilieren. Das sieht man zum Beispiel beim DAX recht gut, wenn man sich historische Wochenkurse ansieht. Die erste und die fünfte Welle sind in der Regel gleich lang. So kann das Ende der Trendphase bestimmt werden. Welle 2 und 4 sind jeweils Korrekturen in diesem Trend. Es darf zu keiner Überschneidung der ersten und vierten Wellen kommen. Eine Korrektur folgt immer auf einen Impuls. Dadurch können Korrekturbewegungen zum Einstieg genutzt werden.


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