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Trauriges Ende einer zweitägigen Hauptversammlung

Der Streit beim Constantin Medien Konzern geht weiter. Auf der zweitägigen Hauptversammlung kam es zu Tumulten. Ein Aktionär sprang sogar auf die Bühne um seinen Unmut zu äußern. Sanitäter waren bereits am ersten Tag vor Ort. Diese wurden als Vorsichtsmaßnahme wohl angefordert. Ein Polizeieinsatz rundete die Hauptversammlung am Ende ab. Großaktionär Dr. Hahn und seine KF15 GmbH möchten die erfolgreiche Filmsparte Constatin Film, der der Konzern auch seinem Namen verdankt, verkaufen. Das Problem dabei ist nur, dass die Filmsparte einer Tochtergesellschaft aus der Schweiz gehört. An dieser ist Constantin Medien aber nur mit ca. 60 Prozent beteiligt. Der Verwaltungsrat der Highlight Communication AG hält den Vorschlag für sehr riskant und lehnt diesen strikt ab.

Der Gründer der Highlight Communication AG ist Herr Bernhard Burgener, der zusammen mit anderen Aktionären einen Stimmrechtspool gebildet hat um die Neuausrichtung und den damit angestrebten Verkauf der Constantin Film AG zu verhinden.

Beispiellos ist das Verhalten vom Vorstand und Aufsichtsrat an der auf vorsorglich 2 Tage angeordneten Hauptversammlung. Eine vorherige Hauptversammlung ist im Juli bereits gescheitert. Schreiende Anwälte und Aktionäre tobten in den Räumlichkeiten des Paulaner am Nockherberg. Über 500 Fragen wurden während der Hauptversammlung dem Vorstand und Aufsichtsrat gestellt. Alle Fragen, die direkt an den Aufsichtsrat gestellt wurden, wurden nicht beantwortet. Der Vorstand selber beantwortete eine Vielzahl von Fragen nicht, oder ging nur oberflächlich auf diese ein. Aktionäre gaben die Fragen dem anwesenden Notar als unbeantwortet zur Niederschrift.


Zu Beginn der Hauptversammlung versuchen mehrere Aktionäre, darunter auch Herr Manfred Klein, den Versammlungsleiter Werner Klatten abzusetzen. Zu einer Abstimmung kommt es natürlich nicht, da dadurch der Plan von Herrn Dr. Hahn nicht aufgehen würde. Zu diesem Zeitpunkt geht der Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, Herr Johannes Weber (Geschäftsführer der 4vestor GmbH) bereits von einem abgekarteten Spiel aus.


Die zu Wort kommenden Aktionäre wollen die Beziehung von Herrn Klatten zu Herrn Dr. Hahn erfahren und sind über dessen Bestellung zum Versammlungsleiter verwundert. Antworten werden nicht geliefert! Ein weiterer Aktionär möchte wissen, warum die Verwaltung sich gegen einen neutralen Versammlungsleiter gewährt hat. Später wird klar warum. Eine Abstimmung zu Gunsten von Herrn Hahn ist nur durch einen "speziellen" Versammlungsleiter möglich.

Bereits am ersten Tag kommt es zu mehreren Unterbrechnungen der Hauptversammlung. Eine Präsenzliste wird auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht ausgelegt. Im Laufe der Versammlung sprechen mehrere Aktionäre, die sich gegen einen Verkauf der Filmsparte aussprechen. Es wird auch bemängelt, dass die Verwaltung die Q3 Zahlen erst nach der HV veröffentlichen möchte. Es wird spekuliert, dass die Zahlen im Segment "Sport" deutlich schlechter sind, als erwartet und man dies verheimlichen möchte. Bekannt wird zudem, dass die Plazamedia, eine Tochter der Constantin Medien AG, 50 Mitarbeiter entlassen wird. Internes Wachstum sieht anders aus.


Gegen Ende des zweiten Tages spielt die Hahn-Seite dann ihren Trumpf aus. Die Stimmen des Stimmrechtspools von Herrn Burgener werden nicht zugelassen. Angeblich habe es von Seiten Burgeners eine falsche Stimmrechtsmeldung gegeben. Diese Behauptung wurde von einem Anwalt noch während der Generaldebatte zur Tagesordnung verneint und erläutert.

Zeitungen berichten heute unter verschiedenen Topics zur HV - Die Wirtschaftswoche: "Constantin stürzt noch tiefer ins Chaos." Der Kurs heute morgen bestätigt das, er fällt um mehr als 8 Prozent !




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